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LEIBNIZ-WISSENSCHAFTSCAMPUS GRADUIERTENKOLLEG 2304
MAINZ / FRANKFURT: BYZANZ »BYZANZ UND DIE EUROMEDITERRANEN
ZWISCHEN ORIENT UND OKZIDENT KRIEGSKULTUREN. AUSTAUSCH,
ABGRENZUNG UND REZEPTION«
Beteiligt seitens des IEG: Irene Dingel,
MihaiD. Grigore, Denise Klein, Stanislau Paulau Beteiligt seitens des IEG: lrene Dingel,
Seit 2017 MihaiD. Grigore, Stanislau Paulau
Förderung: LeibnizGemeinschaft Seit 2019
Partner: IEG, JGU Mainz, RGZM, GoetheUniversität Förderung: DFG
Frankfurt a. M. Partner: JGU Mainz (Johannes Pahlitzsch, Sprecher;
Heike Grieser, stellv. Sprecherin), RGZM und
Leibniz WissenschaftsCampus »Byzanz zwischen
Der WissenschaftsCampus Mainz / Frankfurt zielt Orient und Okzident«
darauf, der interdisziplinären Byzanzforschung eine
Plattform zu bieten. Beteiligt sind alle Fächer, die zur
Erforschung des Byzantinischen Reichs und seiner Welche Bedeutung haben das Byzantinische Reich,
Kultur, auch zu deren Nachwirkung und Rezeption, seine Konflikte mit Konkurrenten und sein kulturel-
beitragen können: Christliche Archäologie / Byzanti- ler Austausch mit seinen geographischen Nachbarn,
nische Kunstgeschichte, Mittelalterliche Geschichte, d. h. mit der lateinischen, slavischen und islamischen
Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Schwer- Welt, für die Geschichte und kulturelle Entwicklung
punkt Mittelalterarchäologie), Byzantinistik, Ost- des euromediterranen Raums? Das ist die zentrale
europäische Geschichte, Frühneuzeitliche Kirchen Forschungsfrage des Graduiertenkollegs. Unter dem
und Theologiegeschichte, Musikwissenschaft und euromediterranen Raum wird Europa und das Mittel-
Neuere Geschichte. Er ermöglicht themenorientierte, meer mit seinen angrenzenden Gebieten verstanden.
multidisziplinäre Forschung unter einem Dach und Untersucht werden die sich auf den Krieg beziehen-
bewirkt eine bessere Sichtbarkeit der Byzanzfor- den Normen, Deutungen, Sinnzuschreibungen und
schung, auch in historisch kulturwissenschaftlicher Reflexionen, ebenso wie Formen und Praktiken des
Hinsicht. In dem für die Jahre 2019 bis 2025 definier- Krieges. Die im Graduiertenkolleg angesiedelten
ten Forschungsprogramm geht es schwerpunktmäßig Dissertationen verteilen sich auf vier Themenberei-
darum, die Rolle von Byzanz als kulturellem Mediator che: 1 Rechtfertigungs- und Begründungsstrategien;
zwischen Ost und West in zeitlicher und räumlicher 2. Konzeptualisierungen von Personen und Gruppen;
Dimension zu erforschen. Das IEG war durch Irene 3. Rituale und Kulte; 4. Wissen und Infrastruktur. Der
Dingel im Vorstand des WissenschaftsCampus als re- zeitliche Rahmen erstreckt sich von der römischen
guläres Mitglied vertreten, weiterhin durch Mihai-D. Kaiserzeit bis in die Frühe Neuzeit. Beteiligt sind die
Grigore (Post-Doktorand des WissenschaftsCampus), Fächer Byzantinistik, Klassische Archäologie und
Stanislau Paulau (stellvertr. Sprecher der Forschungs- Christliche Archäologie, Alte, Mittelalterliche und
area 2) und Denise Klein (assoziiiert). Sie waren bzw. Osteuropäische Geschichte, Katholische Theologie:
sind mit ihren Forschungsschwerpunkten in die The- Patristik und Evangelische Theologie: Kirchenge-
matic Area 2 »Effects of Contact and Exchange in the schichte der Frühen Neuzeit, Musikwissenschaft und
Euro Mediterranean« eingebunden. Kulturgeschichte. Das IEG bringt seine Methoden-
kompetenz für Fragen des interkulturellen Vergleichs,
des Transfers und der Rezeption von Ideen und Prak-
tiken aus seinem europäisch-grenzüberschreitenden
Forschungsprogramms ein. Zudem stellt die histori-
sche Friedens- und Konfliktforschung am IEG für die
Untersuchung der euromediterranen Kriegskulturen
eine optimale Ergänzung und Kontrastfolie dar.
Im November 2022 entschied die DFG, das GRK 20304
zu verlängern. Die zweite Förderphase läuft vom
1. April 2023 bis zum 30. September 2027.
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