PD Dr. Florian Kühnel
Zur Person:
Studium der Historischen Anthropologie in Freiburg i. Br. (M.A. 2007) und Promotionsstudium der Neueren und Neuesten Geschichte in Münster im Graduiertenkolleg des Exzellenzclusters »Religion und Politik« (Dr. phil. 2012). Von 2011 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit der HU Berlin, anschließend Leiter des DFG-Projekts (Eigene Stelle) »Experten der Diplomatie. Die englischen Botschaftssekretäre im frühneuzeitlichen Istanbul« am Lehrstuhl für die Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Göttingen. Forschungsaufenthalte in Gotha (Herzog-Ernst), London (DHI & Gerda Henkel) und Paris (DHI). Seit März 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz, im Januar 2024 Abschluss des Habilitationsverfahrens an der HU Berlin im Fach Neuere und Neueste Geschichte.
Forschungsschwerpunkte:
Historische Anthropologie
Kulturgeschichte der Diplomatie (insbes. ›Diplomatie der 2. Reihe‹, Diplomatie und Geschlecht)
Kulturkontakte zwischen Westeuropa und dem Osmanischen Reich
Ehre, Unehre, Unehrlichkeit
Historische Intersektionsanalyse
Veröffentlichungen (Auswahl):
Gender and Diplomacy in the Early Modern Period, Special Issue The International History Review, Vol. 44/5, 2022 (zus. mit Ruggero Sciuto).
Amt und Person. Botschaftssekretäre und Normenkonkurrenz im frühneuzeitlichen Istanbul, in: ders. / Christine Vogel (Hgg.): Zwischen Domestik und Staatsdiener. Botschaftssekretäre in den frühneuzeitlichen Außenbeziehungen, Köln / Weimar / Wien 2021, S. 169–199 (Externa 15).
(zus. mit Matthias Bähr) Plädoyer für eine Historische Intersektionsanalyse, in: dies. (Hgg.): Verschränkte Ungleichheit. Praktiken der Intersektionalität in der Frühen Neuzeit, Berlin 2018, S. 9–37 (ZHF. Beihefte 56).
Kranke Ehre? Adlige Selbsttötung im Übergang zur Moderne, München 2013. [= Dissertation]
Forschungsprojekte:
Differenz im Alltag. Diplomatie als kollektive Praxis im frühneuzeitlichen Istanbul
Das Projekt fragt danach, welche Rolle Differenz in der (vor allem englischen) Diplomatie im frühneuzeitlichen Istanbul spielte. Dazu weitet es einerseits den Kreis der Akteure – und Akteurinnen – aus und versteht Diplomatie als eine ›kollektive Praxis‹. Andererseits nimmt es weniger höfische Zeremonien als vielmehr den diplomatischen Alltag in den Blick.