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ESTABLISHING EMPATHY:                            INTERNATIONAL ORGANIZATIONS
          EDUCATION, EMOTIONS AND                          AND BODY POLITICS IN THE MENA-
          SOCIETY IN THE NINETEENTH AND                    REGION, 19TH AND 20TH CENTURIES
          TWENTIETH CENTURIES
                                                           Tagung
          Konferenz                                        27.–29.06.2022, IEG Mainz
          31.03.–02.04.2022, Universität Hamburg           Esther Möller
          Esther Möller, IEG / München, Sylvia Kesper-     In Kooperation mit ETH Zürich und Hebrew
          Biermann, Hamburg, Katharina Stornig, Giessen    University Jerusalem
          In Kooperation mit der Universität Gießen und der
          Universität Hamburg
                                                           Die von der Fritz Thyssen Stiftung finanzierte Ta-
                                                           gung wurde von Esther Möller gemeinsam mit Elife
          Die internationale Konferenz untersuchte die Bezie-  Bicer­Deveci (ETH Zürich) und Sivan Balslev (Hebrew
          hungen zwischen Empathie, Bildung und Gesellschaft   University Jerusalem) abgehalten. Die Tagung er-
          im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts sowie ihre   folgte in Kooperation mit dem Forschungsbereich I
          transnationalen Verbindungen. Unter Empathie ver-  »Marginalisierung und Pluralität« am IEG, dessen
          stand sie die Fähigkeit, sich in die Lage eines anderen   Forschungen zur Geschichte der humanitären Hilfe
          hineinzuversetzen und seine Gefühle und Erfahrun-  einen wichtigen Ansatzpunkt darstellten und die hier
          gen zu teilen. Die Konferenz verfolgte zwei Ziele.   weiter fortentwickelt wurden. Ziel der Tagung war,
          Erstens wurden zum einen die sozialen und kulturel-  die Rolle von Körpervorstellungen und damit verbun-
          len Institutionen in ganz Europa untersucht, die als   denen Diskursen und Praktiken zu untersuchen, die
          »Schulen der Empathie« fungierten, und zum ande-  die Arbeit internationaler Organisationen im Nahen
          ren ihre Auswirkungen auf die Gemeinschaftsbildung   Osten und in Nordafrika prägten. Die international
          sowie auf soziale Mechanismen der Ein- und Ausgren-  eingeladenen Vortragenden diskutierten ein weites
          zung hinterfragt. Zweitens wurden die Gruppen und   und innovatives Themenfeld, das von jüdischen Orga-
          Einzelpersonen, die als »Erzieher« fungierten, sowie   nisationen für Waisenkinder in Marokko bis zu Anti­
          die von ihnen entwickelten Erziehungspraktiken   alkoholkampagnen der WHO in der Türkei reichte. Die
          analysiert.                                      Ergebnisse werden in der Fachzeitschrift Comparative
                                                           Studies of South Asia, Africa and the Middle East
                                                           (CSSAAME) veröffentlicht werden.








































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