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PD Dr. Manfred Sing

Assoziierter Wissenschaftler

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Zur Person:

*1966 in Aulendorf, Baden-Württemberg; 1994-2000 Studium der Islamwissenschaft, Soziologie und Neueren und Neuesten Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Universität Damaskus; 2005 Promotion in Islamwissenschaft an der Universität Freiburg; 2005-2007 Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg; 2007-2008 Post-Doc-Stelle im eigenen DFG-Projekt »Die Neuorientierung arabischer Post-Kommunisten im Nahen Osten nach 1989« an der Universität Freiburg; 2009-2012 wissenschaftlicher Referent am Orient-Institut Beirut; Oktober 2020 bis März 2023 Professurvertretung Islamwissenschaft und Geschichte des Islams an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Seit Februar 2013 am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz tätig.

Mitgliedschaften:

Deutsche Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient
Deutsche Morgenländische Gesellschaft (DMG)

Forschungsschwerpunkte:

Transformationen muslimischer Gesellschaften seit der Neuzeit
Ideen-, Ideologie- und Begriffsgeschichte in arabischen Ländern
Marxismus in der arabischen Welt
Multireligiöse Räume
Islam in Europa

Veröffentlichungen (Auswahl):

Arab Feminism and Islamic History: The Transnational Life and Work of Lebanese-Syrian Writer Widad Sakakini (1913–1991), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2022. PDF
Arabische Sozialismen. Von antikolonialem Widerstand zu autoritärer Politik, von is­la­mi­scher Selbstvergewisserung zu postkolonialem Protest. Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte Oktoberheft 70, 4 (2022): 779–792. DOI
The Politics of Religious Outrage: The Satanic Verses and the Ayatollah’s Licence to Kill, in: David Nash und Eveline Bouwers (Hg.): Demystifying the Sacred: Blasphemy and Violence from the French Revolution to Today, Berlin: De Gruyter 2022, 247–276. DOI
Against All Odds: How to Re-Inscribe Islam into European History, in: European History Yearbook 18 (2017), S. 129–161.
Dis/Connecting Islam and Terror: The “Open Letter to Al-Baghdadi” and the Pitfalls of Condemning ISIS on Islamic Grounds, in: Journal of Religious and Political Practice 2, 3 (2016): S. 296–318.

Forschungsprojekte:

Debatten über Staatsbürgerschaft und Säkularismus im halbkolonialen Ägypten

Das Projekt untersuchte die Entstehung des modernen Ägypten am Beispiel öffentlicher Debatten über die Demokratie, Säkularismus und Staatsbürgerschaft. Das Forschungsvorhaben gehörte zum IEG-Teilprojekt »Self-Determination under Occupation? The Formation of Modern Egypt (1879–1956)« des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Verbundprojektes »The Historicity of Democracy in the Arab and Muslim World« (HISDEMAB).

Säkularisierung in Ägypten zwischen Grenzüberschreitung und Grenzziehung

Untersucht wurde, wie sich arabische Intellektuelle und Religionsgelehrte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mit europäischen Religionsbegriffen auseinandergesetzt haben. Bei dieser Auseinandersetzung war es ihnen einerseits darum gegangen, negative Wertungen von außen gegenüber Muslimen, arabischen Gesellschaften oder dem Islam zurückzuweisen, und andererseits darum, nach innen Gesellschaftskritik zu üben und religiösen, sozialen und politischen Reformbedarf zu begründen.

Selbstbestimmung unter der Besatzung? Die Formierung des modernen Ägypten (1879–1956)

Ägypten als international verflochtener Teil des britischen Empires, der arabischen Welt, der islamischen Reformbewegung und des (post-)osmanischen Raumes war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Treffpunkt mobiler Akteure sowie global zirkulierender Konzepte. Das am IEG angesiedelte Teilprojekt hat untersucht, wie globale Konzepte der Gesundheits- und Nationalisierungspolitik in lokale Kontexte umgesetzt wurden.