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Prof. Dr. Esther Möller

Assoziierte Wissenschaftlerin

Zur Person:

Nach ihrem Studium der Geschichtswissenschaften, Romanistik, Philosophie und Pädagogik im Rahmen eines binationalen Studienganges an den Universitäten Mainz und Dijon wurde sie 2011 mit einer Arbeit über französische Kulturpolitik im Libanon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts promoviert. Im Anschluss arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz, wo sie ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Gerda-Henkel-Stiftung finanziertes Forschungsprojekt zur Geschichte der humanitären Hilfe in der arabischen Welt leitete. Für dieses Projekt verbrachte sie 2017 mit Hilfe eines Postdoc-Stipendiums des Orient-Instituts Beirut einen längeren Forschungsaufenthalt in Kairo. Ihre Habilitation erfolgte 2021 an der Universität Mainz mit einer Arbeit über den Ägyptischen Roten Halbmond in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von 2020 bis 2022 vertrat Esther Möller die Professur für Kulturgeschichte Nordafrikas an der Universität der Bundeswehr München, wo sie unter anderem am Aufbau eines interdisziplinären Studiengangs Kulturwissenschaften teilnahm. Im akademischen Jahr 2022-2023 nahm sie die von der Fritz-Thyssen-Stifzung finanzierte Alfred Grosser-Gastprofessur an der Sciences Po wahr. Zum 1. Oktober 2023 übernahm Esther Möller die Stelle der stellvertretenden Direktorin von deutscher Seite am Centre Marc Bloch.
Zu ihren Forschungen gehören die Geschichte der Beziehungen zwischen Europa und der arabischen Welt, insbesondere im Bereich der Bildung, des Humanitarismus und der Migration und Flucht, die Geschichte des Mittelmeerraums und die Geschichte internationaler Organisationen.

Forschungsschwerpunkte

Transnationale Geschichte/Verflechtungsgeschichte/Globalgeschichte
Geschichte des Nahen Ostens
Geschichte Frankreichs
Geschichte der humanitären Hilfe
Zivilisatorische Missionen
Geschichte der Bildung
Kulturelle Begegnungen

Forschungsprojekte:

Der Anspruch auf humanitäre Souveränität in der arabischen Welt: der ägyptische Rote Halbmond (1940–1975)

Das Habilitationsprojekt von Esther Möller hat sich mit der Geschichte der humanitären Hilfe im Nahen Osten aus arabischer und insbesondere ägyptischer Perspektive beschäftigt. Aufbauend aus Archiven aus Kairo, Genf, London, Paris und Beirut fragte es nach spezifisch arabischen Diskursen und Praktiken humanitärer Hilfe in zentralen Konflikten des Nahen Ostens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Habilitationsprojekt wurde 2021 abgeschlossen.

Der Osmanische Rote Halbmond und seine Beziehungen zur internationalen Rotkreuzbewegung (1911–1927)

Das Projekt suchte nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen westlichen und nicht-westlichen humanitären Aktivitäten, um auf diese Weise nicht nur die Geschichte der türkischen Gesellschaft, sondern globale politische und soziale Prozesse des 19. und 20. Jahrhunderts umfassender verstehen zu können.

Die Rotkreuz-und Rothalbmondbewegung als humanitärer Akteur

Mit der Erforschung der Rothalbmondgesellschaften als Teil der Rotkreuzbewegung erschließt das Projekt innovativ einen zentralen Akteur humanitärer Hilfe im Nahen Osten des 20. Jahrhunderts.

Engaging Europe in the Arab World – European missionaries and humanitarianism in the Middle East (1850–1970)

Von 2015 bis 2018 war das IEG an dem transnationa­len europäischen Netzwerk »Engaging Europe in the Arab World – European Missionaries and Humanita­rianism in the Middle East, 1850–1970« beteiligt, das von der Niederländischen Forschungsgemeinschaft NWO finanziert und an der Universität Leiden (Nie­derlande) koordiniert wurde.