Dr. Henning P. Jürgens
Zur Person:
1994 Magister Artium in Hamburg, 2000 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Göttingen.
1994–1998 Stipendiat im Göttinger DFG-Graduiertenkolleg 127 »Kirche und Gesellschaft im Heiligen Römischen Reich im 15. und 16. Jahrhundert«,
1998–2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johannes a Lasco Bibliothek, Emden,
2003–2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.
Seit 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz (2015–2018 Koordinator des Kooperationsprojekts »Repräsentationen des Friedens«, 2018–2020 Koordinator des Work Package 2, 2021–2023 Principal Investigator im EU-Forschungsprojekt Religious Toleration and Peace (RETOPEA).
Forschungsschwerpunkte:
Veröffentlichungen (Auswahl):
Forschungsprojekte:
Dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen – Repräsentationen des Friedens im vormodernen Europa
Die mehr als 2000 Friedensschlüsse im Europa der Frühen Neuzeit bedurften der Vermittlung und Würdigung durch Friedensrepräsentationen, um sie im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Solche Friedensdarstellungen waren multimediale Phänomene, eine Form symbolischer Kommunikation. Ziel des internationalen und interdisziplinären Leibniz-Wettbewerbsprojekts war die Erforschung und Analyse des gemeinsamen Vokabulars der Friedensdarstellungen.
Heiliger Krieg und göttlicher Friede. Deutungen von Krieg und Frieden in europäischen Predigten der Frühen Neuzeit
Religious Toleration and Peace (RETOPEA)
Heutige Narrative über Europa sind oft durch widersprüchliche Ansichten über die Beziehung zwischen Religion und Gesellschaft gekennzeichnet. Die historischen Dimensionen dieser Narrative wurden in der soziologischen Forschung teils vernachlässigt, gleichzeitig werden die Stimmen religiöser Menschen in den rechtlichen und politischen Diskursen kaum gehört. Das RETOPEA-Projekt begegnete dieser Herausforderung mit Forschungs- als auch Innovationsaktivitäten. Es wurde 2022 abgeschlossen.
Selbstmarginalisierung der Täufer. »Absonderung« als theologisches Konzept und gesellschaftliche Praxis bei den Täufern des 16. bis 18. Jahrhunderts
Das Projekt untersucht die Genese, gesellschaftliche Umsetzung und argumentative Anpassung der als »Absonderung von der Welt« bezeichneten Selbstmarginalisierung der täuferischen Gruppen und später der Mennoniten zwischen ihren Anfängen in den »Schleitheimer Artikeln« und den Assimilations- und Migrationsprozessen des 18. Jahrhunderts.