Prof. Dr. Anne Friedrichs
Wiss. Mitarbeiterin, Leitung SFB-Teilprojekt Von den »Displaced Persons« zum »Flüchtling«
Raum: 05 312Tel: +49 6131-39 39415
Zur Person:
Anne Friedrichs studierte Kulturwissenschaften sowie Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Leipzig, ferner zeitweise Politikwissenschaft sowie Stadt- und Raumplanung an der Université Lumière Lyon 2 und am Institut d’études politiques in Lyon. Nach Forschungsaufenthalten an der Universität Cambridge und am Institut d'histoire moderne et contemporaine in Paris 2010 wurde sie mit einer Studie über die akademische Geschichtsschreibung in Großbritannien und Frankreich und deren Verhältnis zum Wandel der imperialen Nationalstaaten von 1919 bis 1968 promoviert. Das Manuskript wurde mit dem Johannes-Zilkens-Promotionspreis 2012 der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgezeichnet. Nach einer Tätigkeit in der Hochschulleitung der Leuphana Universität Lüneburg (2010-15) folgten Aufenthalte am Deutschen Historischen Institut in Warschau und in Paris. Anne Friedrichs war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld (2015–2018) und wissenschaftliche Assistentin an der Justus-Liebig-Universität Gießen (2017/18). Im Juli/August 2019 war sie am Wissenschaftskolleg zu Berlin und von Okt. bis Dez. 2019 als Fellow am Centre Marc Bloch. 2023 hat sie sich mit einer Arbeit zu »Zugehörigkeit im Wandel. Eine europäische Gesellschaftsgeschichte der ›Ruhrpolen‹, 1860-1950« an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz habilitiert.
Forschungsschwerpunkte:
Mitgliedschaften (Auswahl):
Veröffentlichungen (Auswahl):
Forschungsprojekte:
Rechtlich-bürokratische Humandifferenzierung in der Nachkriegszeit. Von den »Displaced Persons« zum »Flüchtling«
Das Teilprojekt im SFB 1482 »Humandifferenzierung« untersucht die Bedeutung der rechtlich-bürokratischen Unterscheidungspraktiken für die Herstellung und Etablierung globaler Personenkategorien am Fall der Geschichte des »Flüchtlings«. Die Hypothese lautet, dass internationale Akteure in Reaktion auf die mehrdeutige Zugehörigkeit von Menschen im Transit die situationsbezogene Kategorie »Displaced Persons« zwischen 1944 und 1951 erweiterten und letztlich aufgaben.
Zugehörigkeit im Wandel. Eine europäische Gesellschaftsgeschichte der »Ruhrpolen« (1860–1950)
Das Projekt zeigt am Fall der »Ruhrpolen«, wie sich eine europäische Gesellschaftsgeschichte durch die Linse von Mobilität und Konflikten um Mehrfachzugehörigkeit konzipieren lässt. Die Geschichte der Zugezogenen ist mit dem Wandel der Gesellschaft im Ruhrgebiet und dem Umbau der europäischen Imperien so eng verbunden, dass sie sich nur in ihren vielseitigen Beziehungen und Wechselwirkungen verstehen lassen. In methodischer Hinsicht will das Projekt ausgehend von Mobilität und Differenz einen Beitrag zur Neukonzeptionalisierung des Gesellschaftlichen leisten.