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Neuigkeiten

11.02.2025

Letzter Band zum Projekt »Controversia et Confessio« erschienen
Mit »Streitkultur, Akteure, Wirkungen. Der lutherische Bekenntnisbildungsprozess in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts« ist der abschließende Band 12 des Projekts »Controversia et Confessio« erschienen. Herausgegeben wurde er von Jan Martin Lies bei Vandenhoeck&Ruprecht. U.a. behandelt darin ein Beitrag von Henning P. Jürgens, wissenschaftlicher Mitarbeiter des IEG, die Rollen von Andreas Osiander und Johann Agricola im Wittenberger Netzwerk. Er widmet sich dabei besonders der Frage der Personalisierung der innerprotestantischen Debatten.
Die Edition »Controversia et Confessio«, die jetzt ihren Abschluss findet, dokumentiert die theologischen Streitigkeiten, die nach dem Augsburger Interim von 1548 und dem als Alternative dazu konzipierten Leipziger Landtagsentwurf (»Leipziger Interim«) aufbrachen.


In diesem Sammelband werden zentrale Themen und Fragestellungen zur Geschichte der lutherischen Bekenntnisbildung behandelt. Die Beiträge basieren auf den Ergebnissen der Grundlagenforschung des Projekts »Controversia et Confessio« und beleuchten die Vielschichtigkeit der lutherischen Bekenntnisbildung aus multiperspektivischer Sicht. Zunächst wird der literarische und rhetorische Reichtum einer »Streitkultur« untersucht, die sich in verschiedenen theologischen Kontroversen entwickelt hat. Auf dieser Grundlage wird die multifunktionale Dimension der Bekenntnisbildung verdeutlicht. Anschließend werden zentrale Akteure der Streitigkeiten und ihre Netzwerke analysiert. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Bandes ist die Untersuchung der Wirkungen des lutherischen Bekenntnisbildungsprozesses.

Das Langzeitprojekt »Controversia et Confessio« wurde von 2007 bis 2023 durchgeführt und ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem IEG, der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie dem Zentrum für digitale Editionen der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ZEiD). Ziel des Projekts war es, die theologischen Streitigkeiten zu dokumentieren und zu erforschen, die nach dem Augsburger Interim von 1548 und dem darauf basierenden Leipziger Landtagsentwurf aufkamen. Im Mittelpunkt standen die Abgrenzungs- und Identitätsbildungsprozesse, die entscheidend zur Konfessionalität des späten 16. Jahrhunderts beitrugen und die bis heute Auswirkungen auf Europa haben.

Der vorliegende Band dokumentiert zudem die Abschlusstagung des Editionsprojekts, die vom 4. bis 6. Mai 2022 in der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz stattfand.