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19.08.2024

Neuer Blogbeitrag: »Die Befreiung und Kategorisierung jüdischer Frauen in Kaunitz (Westfalen) ab 1945«
Der Blogeintrag »Die Befreiung und Kategorisierung jüdischer Frauen in Kaunitz (Westfalen) ab 1945. Ein Fallbeispiel für Differenzierungsprozesse in der Nachkriegszeit« von Christina Wirth, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IEG und im SFB 1482 ist im Blog der Historischen Kommission von Westfalen erschienen.




Im Juli und November 1944 wurden ungefähr 800 jüdische Frauen aus Ungarn, Polen und der Tschechoslowakei von Auschwitz zur Zwangsarbeit nach Lippstadt verbracht. Am 1. April 1945 wurden sie durch die US-Armee – während die Frauen vom SS-Wachpersonal zu einem „Todesmarsch“ gezwungen wurden – in Kaunitz (Westfalen) befreit. Abweichend von ihren Richtlinien entschieden sich die Soldaten der 30. Infanteriedivision der 9. US-Armee dafür, die Frauen nicht in nahegelegenen Sammelunterkünften unterzubringen. Stattdessen besetzten sie gemeinsam die Häuser im Ort. Mit der Eingliederung Westfalens in die Britische Besatzungszone im Mai 1945 wurden diese Häuser offiziell zum Displaced Persons Assembly Center (DPAC). So wurde das DPAC Kaunitz durch Zufall und vor anderen Lagern zu einem ausschließlich jüdischen DPAC. Dieses Vorgehen und dessen Folgen sind ein ideales Fallbeispiel für die Untersuchung historischer Differenzierungsprozesse und deren Auswirkungen.


Bildquelle: Jüdisches Museum Westfalen. Sammlung Irene Shapiro. URL (Letzter Zugriff: 07.06.2024): https://www.after-the-shoah.org/displaced-persons-assembly-center-kaunitz-1945-1949/