Den Tod ins Leben ziehen. Vergleichende Perspektiven auf den protestantischen Umgang mit dem Tod zwischen Desakralisierung und Resakralisierung (1580–1750)
Sanft und selig sterben: das Projekt ging den Hintergründen dieses Ideals nach und untersuchte, wie sich Sterben in der Lebenswelt der Menschen im frühneuzeitlichen Europa niedergeschlagen hat. Es fragte einerseits nach den Normen, in die die Emotionen eingebunden waren, die durch Tod und Sterben ausgelöst wurden. Andererseits legte es einen Fokus auf die ethischen Implikationen, die hiermit verbunden wurden.Als Quellengrundlage dienten dabei vor allem Funeralschriften. Während bislang in der Erforschung dieser Quellen in erster Linie die biografischen Angaben genutzt worden waren, berücksichtigte das Projekt die Gesamtheit dieser vielfältig zusammengesetzten Quellen, einschließlich der Predigt selbst. Ein besonderer Reiz lag dabei in der europäischen und zugleich konfessionsvergleichenden Perspektive: lutherische Funeralschriften aus der Reichsstadt Nürnberg, solche aus dem reformierten Basel, sowie englische aus dem Raum der Church of England konnten Aufschluss darüber geben, ob sich im Umgang mit Tod und Sterben, auch angesichts wechselvoller Krisen im 16. und 17. Jahrhundert, Unterschiede erkennen lassen oder ob es eher zu konvergierenden Entwicklungen kam.