Der Antisklavereidiskurs zwischen frühneuzeitlicher Kritik und Abolitionismus
Das Projekt untersucht den Antisklavereidiskurs im Übergang vom Ancien Régime zur Moderne. Dabei wird sich der Blickwinkel zunächst auf den spanischsprachigen Raum konzentrieren. Einerseits äußerten spanischsprachige Autoren schon im 16. Jahrhundert Kritik an Sklavenhandel und Sklaverei, andererseits verschaffte sich der Abolitionismus als politische Bewegung auf der Iberischen Halbinsel erst sehr spät Gehör. Spanien gehörte zu den letzten Kolonialmächten die Sklavenhandel und Sklaverei in ihren überseeischen Besitzungen abschafften. Ausgehend von diesem scheinbar paradoxen Befund verfolgt das Projekt eine doppelte Zielsetzung: Zum einen soll nach Kontinuitäten und Wandel des Antisklavereidiskurses gefragt werden. Dabei wird sich das Augenmerk insbesondere auf die Rezeption der älteren religiös fundierten Kritik durch die in Spanien stark säkular geprägte Antisklavereibewegung des 19. Jahrhunderts richten. Zum anderen sollen Transferbeziehungen zwischen dem angloamerikanischen Abolitionismus und der Antisklavereibewegung in Spanien und Hispanoamerika in den Blick genommen werden. Das Projekt wird von Thomas Weller grundständig bearbeitet.