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Religious Toleration and Peace (RETOPEA)


Die heutigen Narrative über Europa sind oft durch widersprüchliche Ansichten über die Beziehung zwischen Religion und Gesellschaft gekennzeichnet. Die historischen Dimensionen dieser Narrative wurden jedoch in der soziologischen Forschung oft vernachlässigt, und gleichzeitig werden die Stimmen religiöser Menschen in den rechtlichen und politischen Diskursen kaum gehört. Das RETOPEA-Projekt hat sowohl Forschungs- als auch Innovationsaktivitäten durchgeführt, um dieser Herausforderung zu begegnen.
Nach Abschluss des historischen Teilprojekts 2020 wurde der Bereich »Datenmanagement« vom IEG fortgeführt. Er koordinierte die Bereitstellung und Erschließung der Materialien auf einer Webseite in sieben Sprachen. Das Projekt wurde im Oktober 2022 erfolgreich abgeschlossen.


Die RETOPEA-Projektgruppe am IEG. Von links nach rechts: I. Laudito, C. Schellekens, I. Dingel, H. P. Jürgens. 

 
Das Projekt konzentrierte sich auf drei Hauptfragen:
  1. Was können religiöse Friedensvereinbarungen (Religionsfriedensverträge, Edikte und informelle Übereinkünfte) darüber aussagen, wie komplexe Probleme des religiösen Zusammenlebens in der Vergangenheit praktisch gehandhabt wurden?
  2. Wie werden einige der Schlüsselthemen des religiösen Zusammenlebens in der zeitgenössischen Kultur und in den Medien dargestellt?
  3. Wie können die Ergebnisse der historischen Forschung über die praktische Umsetzung der Friedensregelungen genutzt werden für die Entwicklung innovativer, aktivierender Lehr- und Lernmaterialien für junge Menschen, anhand derer sie sich mit Fragen der religiösen Koexistenz auseinandersetzen können?

 
Das Projekt widmete sich diesen Fragen, indem es Forschungs- und Innovationsaktivitäten in vier Bereichen entfaltete:
  1. Interdisziplinäre Forschung zu Religionsfriedensschlüssen unter der Fragestellung, wie sie Aspekte der religiösen Koexistenz geregelt haben, welche Konflikte die Vereinbarungen notwendig gemacht haben, welches Verständnis von religiöser Koexistenz den Verträgen zugrunde lag und welche Lösungen für praktische Probleme des alltäglichen Zusammenlebens darin gefunden wurden.
  2. Forschungen zur Darstellung der Probleme des Zusammenlebens, die von den Friedensabkommen behandelt werden, in den Medien. Dies wird dazu beitragen, die oft vereinfachenden Darstellungen des religiösen Zusammenlebens zu kontextualisieren und zu problematisieren
  3. Entwicklung von Bildungsmaterialien und Vermittlungskonzepten auf der Grundlage historischer Forschung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, mit Jugendlichen anhand von historischen und aktuellen Materialien aus der im Projekt durchgeführten Forschung eigene Kurzfilme zum Themenbereich des alltäglichen Miteinanders von Religionen, sog. Docu-Tubes zur Online-Verbreitung zu erarbeiten.
  4. Verbreitung der Erkenntnisse aus dem innovativen Lehransatz bei Lehrern, politischen Entscheidungsträgern und Meinungsmachern mit dem Ziel, ein erfolgreiches religiöses Zusammenleben zu fördern.

ProjektgruppenleiterInnen der Partnereinrichtungen

ProjektgruppenleiterInnen der Partnereinrichtungen
 

          

This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 Research & Innovation programme under Grant Agreement no. 770309