Jüdische Geschichte in territorialen Grenzen: Historiographische Konzeptionen und ihre institutionelle Verortung in West- und Osteuropa zwischen 1880 und 1930
Untersucht wird das historische Denken in ausgewählten Institutionen für jüdische Geschichte in Deutschland, England und im Russländischen Reich vor dem Hintergrund der im Kontext von Säkularisierung und Modernisierung entstandenen Denkprozesse, minderheitsgeschichtlich bedingter Reflexionen und Positionsbestimmungen sowie der Rezeptionen und Aneignungen von Entwicklungen in der nichtjüdischen Geschichtswissenschaft. Das Projekt fragt nach den konstitutiven Faktoren des Geschichtsdenkens sowie nach deren Entstehung, es nimmt die Anwendung der jeweiligen Geschichtskonzeptionen in den Blick und untersucht sie auf die Entwicklung der zugrunde liegenden Werthaltungen hin. Eine solche Analyse gibt Aufschluss über die Interferenz von Wertewandel und Geschichtsdenken in den ausgewählten Institutionen und beleuchtet mit Hilfe des Ländervergleichs die spezifischen Elemente im jeweiligen Geschichtsverständnis.Beteiligt war: Kerstin Armborst-Weihs