Sozinianische Netzwerke und ihr Einfluss auf die europäische Frühaufklärung
Das Projekt wurde mit der Monographie abgeschlossen, die unter dem Titel »Die Anfänge des Sozinianismus. Genese und Eindringen des historisch-ethischen Religionsmodells in den universitären Diskurs der Evangelischen in Europa« erscheint. Im Unterschied zu den etablierten Konfessionen gingen die Sozinianer von der geschichtlichen Wandlung der religiös-sittlichen Normen im Sinne eines Perfektibilitätsprozesses aus, wobei sie die subjektive Vernunft des Einzelnen zur letztgültigen Entscheidungsinstanz in religiösen Fragen erhoben. Sie vertraten ein neuartiges, historisch-ethisches Religionsmodell, das mit historisierend-philologischer Bibelexegese unterfüttert wurde und die Pluralität des Christentums prinzipiell bejahte. Die Monographie verfolgt die Genese dieses Religionsmodells von seinen Ursprüngen im Denken Fausto Sozzinis an. Besondere Aufmerksamkeit gilt seiner Ausgestaltung durch die führenden Vertreter des Frühsozinianismus und den damit einhergehenden Debatten an den Universitäten im Alten Reich und in den Niederlanden.
Bearbeiter: Kęstutis Daugirdas